Vier Monate NordArt liegen hinter mir, und ich habe jede Minute genossen – ob ich nun anwesend gewesen bin, oder auch nur das Echo meiner Bilder in den Augen der Besucher gesehen habe, wenn sie mich anschließend in meiner Galerie in Kappeln besucht haben. Jede Gelegenheit habe ich in der Zeit genutzt, den kurzen Trip nach Büdelsdorf zu machen, die Atmosphäre schnuppern, inkognito oder auch offiziell die Reaktion der Besucher auf meine Bilder spüren, ein unglaubliches Erlebnis und so ganz anders als Besucher – früher in der HafenCity, heute in Kappeln – zu empfangen. Ich bin mir sicher, dass mich früher auch hunderttausend Passanten in der HafenCity irgendwie wahrgenommen haben, aber die gleiche Anzahl an einigermaßen kulturinteressierter Gäste in diesem kurzen – oder langen – Zeitraum geballt zu sehen – und deren Reaktion auf die großartige Inszenierung meiner Bilder und der Installation von Anna Myga Kasten gleich in der ersten Halle ist schon wirklich etwas Besonderes.

Diese Wirkung zeigte sich auch gleich am Eröffnungstag, als mir jemand während der Rede auf die Schulter tippte und sich als der Käufer eines der drei Bilder vorstellte. Bitte nicht falsch verstehen: Ich kenne diese Reaktion schon von früher, laut meinem Mann, ich war leider zur Eröffnung verhindert, hat es in Kuwait auch nur ein paar Minuten gedauert, bis die ersten Bilder verkauft waren, aber so schnell wie hier habe ich es doch nicht erwartet – einfach wunderbar. Ich bin selbstbewußt genug, zu behaupten, das meine Bilder an nahezu jedem Platz ihre Wirkung entfalten und den Betrachter in seinen/ihren Bann ziehen aber auf diese Art, in diesen Dimensionenwar es, als hättendie drei Bilder wirklich ihre wahre Bestimmung gefunden, hier in dieser Halle, mit Kies und Bambus auf dem Boden und Annas roten Papierwolken an der Decke – perfekt und selbst als irgendwann zwischendurch Starkregen durchs Hallendach gedrungen war und Pfützen im Kies erzeugt hat war das keine Katastrophe, sondern wirkte, als würde es zur Inszenierung dazu gehören. Keinen hätte es gewundert, bunte Koi-Karpfen darin zu entdecken, doch es war nur die Spiegelung der Wolken im Wasser.

Besucht mich in Kappeln!

Und so war ich, trotz meines Erfolges, ein bisschen wehmütig, als wir im Oktober meine Bilder abgeholt haben um sie zu ihrem Bestimmungsorten zu bringen, und diesen großartigen Ort ohne seinen Schmuck – die Kunst – zu sehen, alles fein säuberlich in hunderte Kisten verpackt und verwaist bis zum nächsten Jahr. Ein riesiges Dankeschön an das Team der NordArt, die mir das so ermöglicht haben!