Es gibt alte Bilder – und manchmal auch relativ neue Bildern – die von Zeit zu Zeit eine Schönheitskur benötigen. Die offensichtlichen Probleme kennen die meisten Eigentümer von Kunst: Nikotin und andere Zeichen von Alterung, oder der unachtsame Umgang mit den teuren Kunstwerken bei Transport oder Umzug der seine Spuren hinterlässt.
Doch so manches schöne Bild hat auch schon bei seiner Geburt Makel. Billiges oder empfindliches Material für Leinwand und Keilrahmen – weil der Künstler gerade knapp bei Kasse war oder anderes Material gerade nicht greifbar – können dem Kunstfreund die Freude am erworbenen Kunstwerk vergällen. Doch auch hier ist Abhilfe möglich und sinnvoll. Seit meiner Ausbildung zur Restaurateurin in St.Petersburg habe ich immer auch neben der Arbeit an meinen eigenen Bildern Werke im Auftrag restauriert.
Letzter Auftrag war eine Kur für drei Werke von A.C.Reck, dessen Arbeiten häufig unter widrigen Umständen in Afrika entstanden sind, mit zum Teil ungewöhnlichen Materialien. Die farbenfrohen Bilder waren alle auf viel zu schwache Keilrahmen aufgezogen und verklebt – eine anspruchsvolle Aufgabe beim Lösen der eigentlichen Bilder vom stabilisierenden Gerüst. Die Vorsicht war angebracht, denn die Bilder waren sehr empfindlich.
Nach der erfolgreichen Trennung wurden die Originale auf stabile neue Keilrahmen aufgezogen, auf denen ich zum Schutz eine stabilisierende Leinwand schon aufgezogen hatte. Nach ein paar wenigen zusätzlichen Korrekturbehandlungen sahen die Bilder wie neu und sehr viel wertiger als vorher aus – und würdig wieder in einer Galerie ausgestellt zu werden.